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Beschwerden im Kausystem – Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten

14. Mai 2021

Zähne, Kiefer und Muskulatur bilden ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen Bewegungsabläufen. Jeder Bestandteil unseres Kausystems erfüllt dabei eine bestimmte Funktion. Gerät dieser Ablauf aus der Balance, kann sich dies auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit auswirken. Eine umfassende Funktionsdiagnostik identifiziert Störungen im Kausystem und ermöglicht es, individuelle Therapiekonzepte zu erstellen.

 

Die Zähne oder das Kiefergelenk bleiben meist unbeachtet, wenn es um körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Ohrenschmerzen, Verspannungen und Schmerzen im Nacken-, Schulter- oder Rückenbereich geht. Häufig werden die Auslöser an anderer Stelle vermutet. Bedenkt man allerdings, wie komplex unser Kausystem ist und wie die einzelnen Bestandteile mit unserem Kopf, dem Hals und der Wirbelsäule nebst den dazugehörigen Nervenbahnen verbunden sind, verwundert es nicht, dass ein gestörtes Kausystem sich auf den gesamten Körper auswirken kann.

Unser Kausystem besteht aus folgenden Bestandteilen:

  • dem Kieferknochen sowie den dazugehörigen Gelenken und Knorpeln, Sehnen und Bändern
  • der Kaumuskulatur mit Gefäßen und Nerven
  • dem kompletten Zahnhalteapparat (Parodont)
  • den Zähnen
  • der Zunge
  • dem Gaumen
  • den Speicheldrüsen
  • dem Rachen

Schon bei dieser Auflistung lässt sich erahnen, dass sich die Diagnostik ebenfalls komplex gestalten kann. Generell sind die Ursachen einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) sehr vielseitig und müssen von Patient zu Patient individuell betrachtet werden.

Mögliche Ursachen von Störungen im Kausystem

Was kann zu Funktionsstörungen im Kausystem führen? Neben Zahn- und Kieferfehlstellungen können eine falsche Bisslage durch gekippte Zähne, Zahnlücken oder ein schlecht sitzender Zahnersatz zu Dysfunktionen führen. Einseitiges Kauen, beispielsweise durch eine Verletzung oder ein unbehandeltes Zahnleiden, können ebenfalls die Ursache sein, wie auch psychische Faktoren – darunter häufig Stress.

Hier kommt das Zähneknirschen (Bruxismus) ins Spiel. Die Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik schätzt, dass etwa ein Drittel der Erwachsenen mit den Zähnen knirscht – unbewusst und/oder im Schlaf. Bei diesem Vorgang wirken Zähne, Knochen und Muskulatur so stark aufeinander ein, dass eine verspannte oder schmerzende Kaumuskulatur am nächsten Morgen die Folge sein kann. Die psychischen Spannungen und der emotionale Stress, unter dem die Patienten leiden, wird praktisch an den Zähnen „abgerieben“.

Ständiges Zähneknirschen oder Zähne aufeinanderpressen sorgt für eine unausgeglichene Kraftverteilung im Kausystem. Können sich die belasteten Kaumuskeln nicht mehr richtig regenerieren und sind dauerhaft angespannt, verlieren sie an Kraft. Sie werden müde und sind chronisch verspannt. Das wiederum wirkt sich auf das gesamte Kausystem aus und kann zu Funktionsstörungen führen.

Mit welchen Symptomen zeigen sich Störungen des Kausystems?

beschwerden kausystem therapieschieneDie einzelnen Symptome, die mit einer Funktionsstörung des Kiefergelenks einhergehen, sind vielseitig. Ein erstes deutliches Anzeichen sind Zahnschäden in Form von Zahnfleischschwund, schmerzempfindliche Zahnhälse und Risse im Zahnschmelz sowie schmerzende Kaumuskeln. Bewegungseinschränkungen lassen sich ebenfalls beobachten sowie Geräusche im Kiefergelenk, beispielsweise ein Knacken oder Reiben, oder Missempfindungen. Dazu gehört das Hängenbleiben oder Einrasten des Kiefergelenks. In manchen Fällen kommt es sogar zu einem ausgerenkten Kiefer.  

Wie bereits erwähnt, wirkt sich unser Kausystem auf verschiedene Bereiche in unserem Körper aus. Deshalb können auch Beschwerden im Nacken, Rücken oder in der Schulter auftreten, aber auch an den Augen und den Ohren. Neben Kopfschmerzen und Migräne können auch Tinnitus (Ohrgeräusche), Gleichgewichtsstörungen bis hin zu Schwindelanfällen und Sehstörungen wie ein Flimmern vor den Augen Symptome für eine Funktionsstörung des Kausystems sein. Tauchen diese auf, ist es sinnvoll, sie ärztlich abklären zu lassen.

Diagnose und Therapieansätze bei Funktionsstörungen

Um eine Dysfunktion des Kauorgans diagnostizieren zu können, bedarf es neben einer ausführlichen Anamnese einer sorgfältigen Untersuchung des Kausystems, die durch eine instrumentelle Funktionsanalyse ergänzt wird.

In unserer Praxis im Zentrum Würzburgs nehmen wir uns Zeit für die Diagnose. Zunächst fragen wir unsere Patienten, welche Symptome vorliegen. Anschließend werden Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehnen abgetastet und der Zustand der Zähne und die Zahnstellung begutachtet.  Erhärtet sich der Verdacht auf eine Craniomandibuläre Dysfunktion, werden weitere Maßnahmen ergriffen. So kann eine Röntgenaufnahme Aufschluss über Fehlbelastungen im Kausystem geben. Weitere Untersuchungen mit speziellen Instrumenten und Apparaturen wie Zebris zeichnen die Bewegungen des Kiefers auf und geben Aufschluss darüber, wo in einer Therapie angesetzt werden sollte.

In vielen Fällen können Fehlstellungen des Kiefers oder der Zähne durch eine Aufbissschiene behandelt werden. Sie schützen die Zähne und insbesondere den Zahnschmelz vor einer Abnutzung und unterstützen die Kaumuskulatur beim Entspannen. Muss die Stellung des Unterkiefers korrigiert werden, helfen aufwendiger gearbeitete Schienen bei der Korrektur und Entlastung der Kiefergelenke. Welche Behandlungslösung infrage kommt, hängt ganz von der persönlichen Situation und den Beschwerden des einzelnen Patienten ab. 

Für eine erfolgreiche Therapiemaßnahme arbeiten wir mit Physiotherapeuten oder Osteopathen zusammen. So stellen wir sicher, dass jeder Patient ein individuelles Therapiekonzept erhält, das seine individuellen Beschwerden berücksichtigt.

Haben Sie Fragen zu unserer Funktionsdiagnostik oder möchten Sie wissen, ob eine CMD bei Ihnen vorliegt? Gern helfen wir Ihnen weiter. Vereinbaren Sie dafür gern einen Termin in unserer Praxis in der Theaterstraße 20 in Würzburg. Dies können Sie telefonisch erledigen oder bequem über unser Online-Buchungsportal. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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