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Schnarchen: Wie Zahnärzte helfen können

02. Dezember 2021

Schnarchen hat viele unangenehme Auswirkungen: Zunächst einmal stört es den Bettnachbarn und kann darüber hinaus massiv die eigene Gesundheit beeinträchtigen. Dies kann eintreten, wenn Betroffene an einer Schlafapnoe leiden – also ihr Atem beim Schnarchen immer wieder unregelmäßig aussetzt. Diese Personen schlafen nicht nur nicht durch, der einhergehende Sauerstoffmangel kann unter anderem auch zu Tagesmüdigkeit, Sekundenschlaf und Herz-Kreislauf-Problemen führen.  

 

Schlafapnoe führt dazu, dass der Schlaf immer wieder kurz unterbrochen wird. Diese Unterbrechungen werden in der Regel vom Schläfer nicht bewusst wahrgenommen – sie sorgen allerdings dafür, dass die Tiefschlafphase nicht erreicht wird und der Schlaf alles andere als erholsam ist. Hauptursache hierfür sind unter anderem die bereits oben erwähnten Atemaussetzer, die durch Blockade der Atemwege entstehen können. Die Zahn- und Schlafmedizin bezeichnen diese Form der wiederholten Atemaussetzer während des Schlafs als obstruktive Schlafapnoe (OSA).

Wo liegen die Ursachen für das Schnarchen?

Schnarchen kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Zahnärzte nennen behinderte Nasenatmung, Polypen, Kieferhöhlenentzündung, geschwollene Mandeln etc. als mögliche Ursachen. Schlussendlich können alle Gründe, die den Luftfluss durch die Atemwege während des Schlafes behindern, ein Schnarchen auslösen. Demzufolge sind auch Übergewicht oder die individuelle Physiognomie teilweise entscheidend. Um auf Nummer sicher zu gehen und eine Schlafapnoe auszuschließen, sollte man sich als Patient einer interdisziplinären Untersuchung mit verschiedenen Fachärzten stellen. An erster Stelle steht dabei die Untersuchung bei einem Schlafmediziner oder HNO-Arzt.

Woran merke ich, dass ich schnarche?

Wenn beim Schlafen der Unterkiefer entspannt zurückgleitet, fällt die Zunge zurück, und somit wird der Luftstrom zwischen Gaumen bzw. Gaumensegel und Zunge reduziert. Wird der Mund geöffnet, schwingt das Gaumensegel stärker durch den leicht verengten Luftstrom. Oft merkt der Betroffene das Schnarchen selbst nicht, stellt aber Mundtrockenheit, Heiserkeit und Halsschmerzen an sich fest. Kommen Atemaussetzer hinzu, führt dies zu einer nicht unerheblichen gesundheitlichen Belastung für die schnarchende Person. Jedem, der an einer solchen obstruktiven Schlafapnoe leidet, kann eigentlich mit einem sogenannten CPAP-Gerät geholfen werden, welches man in der Regel vom HNO-Spezialisten erhält. Dieses Gerät gewährleistet eine nächtliche Überdruckbeatmung über eine speziell angepasste Maske. Allerdings hat dieses an sich gut funktionierende System einen entscheidenden Haken – nach etwa einem halben Jahr der nächtlichen Therapie ist etwa die Hälfte der Patientinnen und Patienten nicht mehr dabei, sprich: Viele respektieren und akzeptieren diese Form der Therapie nicht. Denn es wird im Alltag vor dem Einschlafen und nachts von vielen Patienten als sehr unangenehm empfunden, sich an das Gerät anzuschließen, und sie suchen eine Alternative. Wer lediglich unter einer leichten oder mittelschweren Form der obstruktiven Schlafapnoe leidet, kann im doppelten Sinne des Wortes aufatmen, denn es gibt …

… eine Schiene gegen das Schnarchen

Zum Beispiel, wenn der Patient das sogenannte CPAP (Continuous Positive Airway Pressure) nicht gut verträgt oder akzeptiert, kann die sogenannte Schnarchschiene „einspringen“. Hierzu ist eine Konsultation Ihres Zahnarztes nötig. Um nachvollziehen zu können, wie die Schnarchschiene funktioniert, ist Folgendes wichtig zu wissen: Schlafende schnarchen, weil sich die Muskulatur im Schlaf entspannt, der Unterkiefer nach hinten fällt und die Zunge den Atemweg einengt. An dieser Stelle kommt die „Protrusionsschiene“ ins Spiel (lateinisch für „vorschieben“, „fortstoßen“), die das Nach-Hinten-Fallen verhindert. Diese – auch Schnarchschiene – genannte, vergleichsweise grazile Vorrichtung besteht jeweils aus einer Schiene für den Ober- und einer für den Unterkiefer. Je nach Modell wird der Unterkiefer während des Schlafens vorn gehalten oder bei Mundöffnung nach vorn bewegt und der Luftweg bleibt frei.

Anhand der Verbindung beider Schienen über ein Gelenk können der Abstand und die Position der Kiefer zueinander im Mund individuell angepasst werden, sodass die Schiene den Unterkiefer in optimaler Lage hält. Die so entstehende Lageveränderung sorgt dafür, dass die Zunge nicht mehr nach hinten fallen kann – und die typisch unangenehmen Schlafgeräusche sind Geschichte.

Eingesetzt wird die Schnarchschiene unmittelbar vor dem Zubettgehen, denn dann ist Sprechen, Essen und Trinken kaum mehr möglich. Kleinere Bewegungen lässt die Schiene zu. Die ganze Apparatur ist sehr zierlich angelegt, sodass sie gut toleriert wird.

Falls Sie weiteren, konkreten Beratungsbedarf zu diesem oder einem anderen zahnärztlichen Thema haben, melden Sie sich gern in unserer Zahnarztpraxis in Würzburg zu einem persönlichen Gespräch mit Dr. Fred Noack an. Gern klären wir dann in diesem Rahmen, ob eine Schnarchschiene bei Ihnen als Therapiemöglichkeit infrage kommt.

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