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Richtige Ernährung bei Parodontitis – wie Paleo und Co. helfen können

10. Februar 2022

Dass eine gesunde Ernährung wichtig für die Gesundheit im Allgemeinen und insbesondere für die Zahngesundheit ist, wird Sie vermutlich wenig überraschen. Bereits als Kinder haben wir gelernt, dass Zucker Karies verursachen kann und regelmäßiges Zähneputzen wichtig ist, um Bakterien aus dem Mund zu beseitigen und Zahnerkrankungen vorzubeugen. Auch wir vermitteln dieses Wissen bereits an Patienten im Kindesalter.

 

Doch was ist zu tun, wenn man trotz gründlichen Zähneputzens und abwechslungsreicher Ernährung unter anhaltenden Zahnfleischentzündungen leidet? Parodontitis nennt man eine bakterielle Entzündung des Zahnfleisches. Wird dieser nicht entgegengewirkt, gehen Zahnfleisch und Kieferknochen mit der Zeit zurück und ein Zahnverlust droht. In Deutschland sind schätzungsweise 52 Prozent aller Menschen über 35 Jahre von Paradontitis betroffen. Doch gibt es Möglichkeiten, die Ernährung umzustellen, sodass Paradontitis geheilt werden kann? Tatsächlich haben neuste Studien Anzeichen hierfür gefunden. Dr. Fred Noack, Ihr Zahnarzt aus Würzburg, informiert Sie über die Erkenntnisse.

Paleo-Ernährung gegen Paradontitis

Prof. Dr. med. dent. Yvonne Jockel-Schneider, Leiterin der Parodontalen Medizin an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums Würzburg und Prof. Dr. med. dent. Johan Wölber, Zahnarzt und Ernährungsmediziner am Universitätsklinikum Freiburg, haben sich die Frage gestellt, warum jeder zweite Deutsche an Paradontitis und 98 Prozent aller Deutschen an Karies leiden. Obwohl die meisten Menschen in Deutschland regelmäßig Zähne putzen und somit Zahnbeläge entfernen. Diese Frage stellt sich insbesondere im Hinblick auf die europäische Vergangenheit. Denn Zähneputzen ist hier eine recht moderne Erscheinung. Während in China schon seit dem 15. Jahrhundert Wert auf Zahnhygiene gelegt wurde, hat sich in Europa das Zähneputzen erst im 18. Jahrhundert etabliert.

Unsere Vorfahren aus der Steinzeit hatten große Mengen von Zahnbelägen im Mund. Doch gerade in dieser Zeit waren die Zähne ein unersetzliches Werkzeug und entscheidend für das Überleben. Wie haben unsere Vorfahren also ihre Zahngesundheit erhalten? Die forschenden Zahnärzte aus Würzburg und Freiburg stellten die These auf, dass die richtige Ernährung entscheidend für die Zahngesundheit sei.

Paleo-Ernährung – das haben Sie mit Sicherheit schon einmal gehört, nur nicht im Zusammenhang mit Parodontitis, sondern wahrscheinlich eher im Zusammenhang mit einer Diät. Viele glauben, Steinzeitkost setze sich vor allem aus rohem Fleisch zusammen. Das Gegenteil ist der Fall. Diese Ernährungsweise basiert vor allem auf viel frischem Gemüse, ein wenig Obst, zahlreichen Nüssen und Samen und ergänzend auch aus Fisch und Fleisch in kleineren Mengen. Diese Ernährung unterscheidet sich maßgeblich von der Ernährung, die in westlichen Ländern Standard ist. Diese basiert nämlich in der Regel auf Zucker, Weißmehlprodukten, Softdrinks, Wurst und Fleisch.

Erste Studien belegen: Paleo-Ernährung reduziert Parodontitis

Es existieren bereits Daten aus einer Studie aus der Schweiz, bei der die Probanden vier Wochen keine Zähne putzten, sich aber konsequent an die Steinzeitdiät hielten. Im Ergebnis wiesen die Testpersonen mehr Zahnbeläge auf, jedoch deutlich weniger Zahnfleischentzündungen. Kann eine Paleo-Ernährung also tatsächlich Parodontitis vorbeugen? Die Zahnärzte aus Würzburg und Freiburg entschieden sich für weitere Studien. Ihre eigenen Forschungen hatten dieselben Ergebnisse wie die Studien aus der Schweiz. Trotz gleicher Menge an Zahnbelägen war die Entzündungsrate bei den Paleo-Probanden deutlich niedriger als bei der Vergleichsgruppe.

Den Grund dafür sehen die Zahnärzte aus Würzburg und Freiburg in dem Verzicht auf Zucker und Weißmehl, also einfach prozessierte Kohlenhydrate. Denn diese gelten als starke Entzündungstreiber. Eine Paleo-Ernährung setzt stattdessen auf Gemüse, also Lebensmittel, die viele Ballaststoffe und Antioxidantien beinhalten. Solche Lebensmittel senken die Entzündungsrate im Körper.  Eine Paradontitis ist im Grunde eine Entzündung des Zahnfleischs. Eine konsequente Ernährung nach Paleo-Art kann aus diesem Grund tatsächlich eine Paradontitis heilen oder zumindest die Symptome stark abmildern.

Parodontitis vorbeugen mit ausgewogener Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist folglich nicht nur für die allgemeine Gesundheit, sondern auch für die Zahngesundheit entscheidend. Leiden Sie unter regelmäßigem Zahnfleischbluten? Dann raten wir Ihnen, mehr Gemüse zu konsumieren. Denn dieses enthält zahlreiche entzündungshemmende Inhaltsstoffe wie beispielsweise:

  • Vitamin C
  • Polyphenol
  • Antioxidantien
  • Nitrat

Verzichten Sie im Gegenzug vermehrt auf zucker- und weißmehlhaltige Lebensmittel. Sie müssen nicht gleich die rigorose Paleo-Diät einleiten, um einen positiven Effekt zu bemerken. Eine fortgeschrittene Parodontitis hingegen behandeln Sie besser nicht im Alleingang mit einer Ernährungsumstellung. Wenden Sie sich lieber an Ihren Zahnarzt. Das Team der Zahnarztpraxis Dr. Fred Noack untersucht Ihre Zähne und das Zahnfleisch gründlich analysiert die Ursachen für Ihre Erkrankung und entwickelt gemeinsam mit Ihnen eine Strategie, Ihr Gebiss vor einem potenziellen Zahnverlust zu bewahren. Vereinbaren Sie gern einen Termin in unserer Praxis.

Weitere Informationen zu diesem Thema: 

Zahngesundheit und Ernährung: Ist gesunde Ernährung ein Garant für gesunde Zähne?

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